Am ersten Wochenende des Ramadan werden am Spadenteich in St. Georg zwischen Muhajirin-Moschee (Islamischer Bund e. V.) und der Ev.- Luth. Dreieinigkeits-Kirche in St. Georg viele Pavillons, Infostände und eine Live-Bühne aufgebaut, um diese für Musliminnen und Muslime besondere Zeit gemeinsam zu feiern. Drei Tage lang erleben Besucherinnen und Besucher am Spadenteich ein vielfältiges Programm mit Musik, Lesungen, Kreativaktionen und Gesprächskreisen. So waren im 2020 Frühjahr die Vorbereitungen für den diesjährigen Ramadan-Pavillon bereits voll angelaufen. Er sollte unter dem Motto „Klima & Freiheit gemeinsam verantworten“ stehen. Aufgrund der Corona-Pandemie konnte er nicht in der gewohnten Weise stattfinden, alternativ wurden Online-Angebote gestreamt. Ein Video aus einem früheren Jahr zeigt die besondere Atmosphäre des Ramadan-Pavillons.

Jede und jeder ist eingeladen beim Ramadan-Pavillon die Vielfalt muslimischen Lebens in Hamburg kennenzulernen. Die Tage enden mit einem öffentlichen Gebet und dem gemeinsamen Fastenbrechen. Für Musliminnen und Muslime ist der Ramadan eine besondere Zeit im Jahreslauf. Nicht-Musliminnen und -Muslimen bleibt dies weitgehend verborgen, denn die Feiern und Gebete finden in den Moscheen und im Privaten statt. So entstand in der Muhajirin-Moschee in St. Georg die Idee, die Vielfalt muslimischen Lebens in Hamburg im öffentlichen Raum erlebbar zu machen. Welche Zeit wäre dafür besser geeignet als der Ramadan? Die Idee traf bei der Ev.- Luth. Kirchengemeinde St. Georg-Borgfelde und bei der Initiative „Demokratie leben“ St. Georg-Hamm-Borgfelde sofort auf offene Ohren. Weitere Moscheegemeinden und die SCHURA, der Rat der islamischen Gemeinschaften in Hamburg e. V., waren bald als Kooperationspartner gewonnen. Von Anfang an beteiligt sich außerdem die Hamburger Kunsthalle.

Ins Gespräch kommen

Das Konzept des Ramadan-Pavillons ist darauf ausgelegt, für sehr unterschiedliche Gruppen attraktiv zu sein und ihnen die Vielfalt muslimischer geprägter Kulturen und Lebenswelten nahezubringen. Dafür sind Expertinnen und Experten vor Ort. Und auch die vielen freiwilligen Helferinnen und Helfer des Pavillons, die die Stände betreuen und Essen austeilen, bereiten sich inhaltlich vor. Sie gehen auf die Fragen der Besucher ein oder stellen Kontakt zu anderen Ansprechpersonen her.

Jahr für Jahr besuchen viele Menschen diese Veranstaltung. Rund 3.000 Portionen Essen wurden 2019 beim Ramadan-Pavillon pro Tag ausgegeben, die Zahl der Besucherinnen und Besucher lag noch deutlich höher. Sie kamen aus St. Georg und reisten aus anderen Hamburger Stadtteilen an.

Moscheegemeinden als Open-Air-Gastgeber

Der Ramadan-Pavillon erreicht Musliminnen und Muslime und ebenso christlich-sozialisierte und nicht-religiöse Hamburgerinnen und Hamburger, Kunst- und Kulturinteressierte, junge und alte Menschen. Die Pavillons informieren über muslimisches Leben in Hamburg. Die Besucher sind eingeladen, Fragen zu stellen und sich an Gesprächen zu beteiligen. An anderen Ständen können Kinder und Erwachsene selbst kreativ werden. Es gibt ein Bühnenprogramm mit Lesungen, Podiumsgesprächen und Musik, außerdem Führungen  für Erwachsene und auch für Schülerinnen und Schüler.

So kann der Ramadan-Pavillon Perspektiven verändern. Menschen muslimischen Glaubens werden im öffentlichen Raum zu Gastgeberinnen und Gastgebern. Sie erleben, dass andere mehr über ihre Glaubenspraxis wissen möchten. Muslimisch geprägte Besucherinnen und Besucher erleben das Verbindende des Islam zu erleben, das Interesse an ihrem Glauben und auch die öffentliche Wertschätzung. Der Ramadan-Pavillon wird vom Bezirk Hamburg-Mitte, von der BASFI, vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend sowie von mehreren Stiftungen gefördert.

Auch weniger aufwendige Veranstaltungen können ein ähnlich positives Signal des Miteinanders senden. So zum Beispiel ein gemeinsames Iftar (Fastenbrechen) im öffentlichen Raum an einem Abend des Ramadans.

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